Die Nauener Christdemokraten lassen keinen Zweifel daran, dass sie Gegner der von der rot-roten Landesregierung angestoßenen Kreisgebietsreform sind. In der kommenden Stadtverordnetenversammlung haben sie mit der LWN-Fraktion einen entsprechenden Entschließungsantrag eingebracht, der sich gegen die Vereinigung der Stadt Brandenburg und des Amtes Beetzsee mit dem Landkreis Havelland zum neuen Landkreis Brandenburg-Havelland ausspricht. In diesem Fall soll sich natürlich auch nichts am Status von Rathenow als Kreisstadt ändern.
Sollte es jedoch zur Kreisgebietsreform kommen, muss auch die Frage nach der neuen Kreisstadt beantwortet werden, die durch ein Landesgesetz festgelegt werden soll. Ministerpräsident Woidke hat bereits öffentlich erklärt, dass er die Stadt Brandenburg für eine gute Kreisstadt des neuen Kreises halten würde. Und auch im Westen des Landkreises hat sich bereits eine Initiative gebildet, die die bisherige Kreisstadt Rathenow auch weiterhin beibehalten will.
Der Nauener CDU-Bürgermeisterkandidat bringt in dieser aktuellen Diskussion jedoch auch Nauen als neue Kreisstadt ins Gespräch.
„Nauen war bereits bis zur Vereinigung des Landkreises Nauen mit dem Landkreis Rathenow Kreisstadt und bringt alle dafür notwendigen Ressourcen und Einrichtungen mit“, so Johlige. „Ich will diese unsinnige Kreisgebietsreform nicht, daran lasse ich keinen Zweifel. Wenn es aber eine geben sollte, werde ich mich als Bürgermeister dafür einsetzen, dass auch Nauen bei der Bestimmung der neuen Kreisstadt des neu zu bildenden Landkreises seinen Hut in den Ring wirft.“
Für Nauen spricht einiges. Seine zentrale Lage im Herzen des Landkreises macht es für alle Bewohner des Landkreises gut erreichbar. Nauen ist mit dem Auto nur 20 Minuten von Falkensee, 30 Minuten von Brandenburg und 45 Minuten von Rathenow entfernt und auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. In Nauen existieren bereits das frühere Kreishaus und auch wichtige andere Einrichtungen des Landkreises. Der Aufwand, Nauen zur neuen Kreisstadt zu machen, wäre denkbar gering. Es würde auch den Realitäten Rechnung tragen, die mit dem starken Wachstum der Havelländer Speckgürtelgemeinden eine bessere Erreichbarkeit der neuen Kreisstadt auch für die dort lebenden Bewohner ermöglichen würde. „Die neue Kreisstadt des neu zu bildenden Landkreises Brandenburg-Havelland sollte jedenfalls keine Randlage im Kreis haben. Hier bietet sich Nauen geradezu an“, so Johlige abschließend.