22.2.2017 Johlige: Nauen braucht sozialen Wohnungsbau

Der Nauener CDU-Stadtverordnete und Bürgermeisterkandidat Eckart Johlige bewertet die Pläne für eine Erweiterung von „Karls Erdbeerhof“ als nicht unproblematisch für Nauen.
Es sei natürlich zu begrüßen, dass mit einem solchen geplanten Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von geschätzten 100 Millionen € die Attraktivität der Region weiter gestärkt wird und das der weithin sichtbare Schand-fleck an der B5 nunmehr verschwindet. Kaum jemand macht sich aber offensichtlich Gedanken darum, welche Auswirkungen ein solches Vorhaben vor den Stadttoren Nauens haben wird.
Man müsse nämlich auch bedenken, dass durch ein solches Großprojekt auch eine Vielzahl von Arbeitsplätzen neu entstehen wird. Dies wird auch für die umliegenden Kommunen bedeuten, dass der Zuzug von Menschen indie Region weiter anhalten wird. Schon jetzt gibt es aber kaum bezahlbaren und freien Wohnraum in Nauen, geschweige denn im besonders durch Einfamilienhäuser geprägten Osthavelland. Die aktuelle Leerstandquote bei Mietwohnungen beträgt lediglich 1% Prozent. Hält aber der Zuzugsdruck auf Nauen weiter an, wird es unweigerlich auch zu höheren Mietpreisen kommen. Ob der private Wohnungsbau allein den wachsenden Bedarf an preisgünstigen Mietwohnungen auffangen kann, muss bezweifelt werden. Auch Nauen als Stadt sollte über kommunalen und sozialen Wohnungsbau nachdenken, was derzeit im Rathaus aber nicht getan wird. Johlige will sich hierfür aber nicht nur im Rahmen des Bürgermeisterwahlkampfs einsetzen.
Mit einem weiteren Zuzug muss überdies auch die örtliche Infrastruktur standhalten können. D.h. es wird z.B. auch einen höheren Bedarf an Kinderbetreuung und Schulplätzen geben. Auch hier scheint man im Rathaus eher nicht mit einem weiter steigenden Bedarf zu kalkulieren.
Johlige möchte dafür sorgen, dass Nauen fit genug für weiteres kommunales Wachstum wird. Er hofft, dass sich auch die anderen Nauener Parteien und Fraktionen in diese Richtung bewegen und auch über langfristige Perspektiven für Nauen nachdenken. Bisher gab es jedenfalls kaum Stimmen aus der Nauener Kommunalpolitik zu den Plänen um Karls Erdbeerhof oder zur Entwicklung auf dem Nauener Wohnungsmarkt. „Es reicht nicht, nur auf Sicht von ein oder zwei Haushaltsjahren zu diskutieren. Man muss sich auch Gedanken machen, wie Nauen in 20 oder mehr Jahren dastehen soll.“, so Johlige.